Die Blütezeit der Bienenhaltung war das Mittelalter. Die Imker hatten zwei Monopole. Nur sie konnten das von Kirchen und Klöstern in großen Mengen nachgefragte Wachs liefern und nur sie hatten den einzigen bekannten “Süßstoff”, den Honig.
Infolge der Reformation sank die Nachfrage nach Wachs sehr stark, die Erträge der Imker sanken deutlich. Die zweite Säule der Wirtschaftlichkeit der Imkerei, die Erträge aus der Honigproduktion, kam durch die Entdeckung und den Import von Rohrzucker zunächst ins Wanken und stürzte regelrecht zusammen, als später Rübenzucker (ab 1747) aus einheimischer Produktion auf dem Markt erschien.
Von da an führte die Bienenhaltung ein kümmerliches Nischendasein. Dies änderte sich erst, als 1792 entdeckt wurde, dass die Bienen einen wichtigen Beitrag zur Blütenbestäubung leisten. Es dauerte dann noch etwa 50 Jahre, bis diese Erkenntnisse Allgemeingut geworden waren und die Bedeutung der Bienen bei der Steigerung der landwirtschaftlichen Erträge aus Obst-, Wein- und Ackerbau in vollem Umfang erkannt wurde.
So entstanden in den Jahren 1845 bis 1860 eine Vielzahl von Imkervereinen in ganz Deutschland, welche von den jeweiligen Landesfürsten stark gefördert wurden.
Auch vor dem Großherzogtum Hessen (Darmstadt) machte diese Entwicklung nicht halt. Hessen war zu dieser Zeit in drei Verwaltungsprovinzen gegliedert:
- Starkenburg (Verwaltungssitz Darmstadt)
- Rheinhessen (Verwaltungssitz Mainz)
- Oberhessen (Verwaltungssitz Gießen)
In diesen Provinzen entstanden voneinander unabhängige Provinzialvereine, welche in sogenannte “Sectionen” gegliedert waren. In Stadt und Kreis Offenbach bestand vor 1864 nur die “Section” Offenbach.
Vereinsgründung im Jahr 1864. Hierzu lud der Präsident des Starkenburger Provinzialvereins, der Seminarlehrer in Bensheim, Köpp, zu einer Versammlung in das Gasthaus Leisler in Philippseich zum 2. Oktober 1864 ein.
Einer der Tagesordnungspunkte war:die Gründung einer “Section” Langen und Wahl eines “Sections”-Vorstehers. In dieses Amt wurde der Buchdrucker und Herausgeber des “Langener Wochenblatt”, Herr H. G. W. Werner, gewählt.
Aus den vorhandenen Unterlagen ergibt sich für das Vereinsgebiet eine sehr große Ausdehnung.
Über die weitere Entwicklung des Vereins bleibt vieles im Dunkel der Geschichte verborgen. Die Vereinsunterlagen für die Zeit vor 1932 sind vollständig verloren gegangen und für die Jahre 1932 bis 1951 sind nur wenige Dokumente erhalten. Auch die Unterlagen des Provinzialvereins Starkenburg sind verschollen.
Trotzdem konnte die Historie des Vereins historisch aufgearbeitet und die vollständige Liste der Vorsitzenden des Langener Vereins erstellt werden. Sie belegt, dass der Verein seit seiner Gründung bis heute ununterbrochen bestanden hat.
Link zur Vereinshistorie des BZV Langen und Umgebung e.V. bei Bienen.Wiki